Fächerübergreifendes Lernen
Der Komplexität der meisten Phänomene aus Natur und Gesellschaft wird durch die künstliche und relativ willkürliche Teilung in Fachwissenschaften und in deren Folge in Unterrichtsfächer in der Schule nur unzureichend Rechnung getragen.
Fächerübergreifendes Lernen als Lösungsansatz
Für das Finden von Lösungen reicht Spezialwissen oft nicht mehr aus. Die Fähigkeit, in Zusammenhängen zu denken, wird unabdingbar. So sollten auch in der Schule komplexe Themen nicht nur aus der Sicht eines Faches erfasst und behandelt werden. Dies setzt allerdings voraus, dass die einzelnen Fächer in ihrem Unterricht Bezug aufeinander nehmen und die verschiedenen Inhalte nicht isoliert voneinander vermittelt werden. Der fächerübergreifende Unterricht vernetzt den Inhalt verschiedener Fächern in horizontaler und vertikaler Form.
Fachunterricht und fächerübergreifender Unterricht ergänzen sich und sind wechselseitig aufeinander angewiesen. Fachunterricht allein ist oft zu eindimensional, fächerübergreifender Unterricht ohne Fachunterricht birgt die Gefahr des „Universaldilletantismus“.
Die kaum zu übersehenden didaktischen Vorzüge fächerübergreifenden Unterrichts liegen vor allem:
- in der Möglichkeit an Vorwissen und Interessen der Schüler anzuknüpfen,
- darin, komplexe Probleme exemplarisch und multiperspektivisch zu betrachten (z.B. Globalisierung, Umweltproblematik, Friedensproblematik),
- in der Chance interdisziplinäres Arbeiten bereits in der Schule kennen zu lernen,
- darin, die Hauptmethode des fächerübergeifenden Unterrichts, die Projektmethode, nachhaltig einzuüben,
- in dem Potenzial, moderne Schlüsselqualifikationen wie Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Sach- und Selbstkompetenz in praxisnahen Zusammenhängen zu entwickeln,
- in der Möglichkeit, nichtlineare, vernetzte Informationsaufnahme und -verarbeitung vorzubereiten.
Fächerübergreifender Unterricht ist im Gymnasium Panketal eine gleichberechtigte Unterrichtsform neben Frontalunterricht, Gruppenunterricht, Projektunterricht, offenem Unterricht, Werkstattunterricht, Lernzirkeln, Lernen in außerschulischen Lernorten u.a.m.
Dabei findet fächerübergreifender Unterricht nicht nur in Projektphasen oder in einzelnen Unterrichtsphasen statt, sondern ist strukturell als Lernbereich sowohl in den naturwissenschaftlichen als auch in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern fester Bestandteil der Stundentafel.