Jeder Ort hat eine Geschichte zu erzählen, so auch Zepernick. Dazu gehört auch die Zeit des Nationalsozialismus. Während der Projektwoche beschäftigten sich unsere Zehntklässler vor allem mit dieser dunklen Zeit. Vieles ist bekannt, aber vielleicht noch nicht wirklich verstanden. Und manchmal hilft dabei auch, persönliche Geschichten, Geschichten von ganz gewöhnlichen Familien kennenzulernen.
Dabei half ein interessanter Vortrag des Autors Walter Seger. Er ist der Verfasser des Buches „Die jüdischen Bürger in Zepernick 1933 – 1945“, auf dem der Vortrag fußte. Damit konnte er einen interessanten und tiefgründigen Einblick in das Schicksal jüdischer Familien in Zepernick ermöglichen. Viele von ihnen wurden aus rassistisch-antisemitischen Gründen diskriminiert, verschleppt und ermordet. Herr Seeger vermittelte das SchicksaI verschiedener Menschen, die zu Opfern wurden und auch solchen, die den Mut hatten Widerstand zu leisten.
Im anschließenden Rundgang durch Zepernick ging es dann auch zu einem der Stolpersteine, und zwar der Familie Löwenthal, die unweit unserer Schule in der Poststraße lebte.
Der Tag war aber nicht nur von diesen tragischen Momenten geprägt, sondern auch von einer Botschaft. Der Besuch des Denkmals für Widerständler aus Panketal zeigte, wie wichtig der Kampf gegen scheinbar unüberwindbares Unrecht ist; und auch, dass es keinen Schlussstrich unter der Geschichte dieser 12 Jahre geben kann – das Motto, welches Herr Seger seinen Büchern gibt.
Ein herzliches Dankeschön an den Autor Herrn Walter Seger und an Herrn Dr. Cyprian für die Organisation.
Fast alle kennen Etiketten, viele kennen die Etikette und manche praktizieren letztere. Beide Begriffe haben durchaus etwas miteinander zu tun, wie uns der Duden sagt. Dazu aber später mehr
Frankreich – das Land aus dem (das Wort) Etikette kommt
Eine Projektgruppe der Jahrgangsstufe 7 beschäftigte sich mit unserem Nachbarland Frankreich. Dabei ging es um vielerlei. Traditionen und Werte, die unseren Nachbarn wichtig sind, kamen zur Sprache. Aber auch das Essen spielte eine Rolle. Nun wurde in der Projektgruppe nicht einfach geschlemmt oder nur über Essen geredet. Nein, die Teilnehmer konnten essen und dabei lernen. Am letzten Tag der Projektwoche ging es nämlich um Etikette, also gutes Benehmen. Und das umfasst ja mehr als nur die Beachtung der klassischen Hinweise wie „Man schmatzt nicht!“, „Gabel links, Messer rechts“. Die Teilnehmer des freitäglichen „Knigge-Kurses“ hatten sich sogar eine Expertin für gutes Benehmen eingeladen, nämlich Frau Nopper.
Die Tafel war festlich gedeckt und damit die Schüler nicht mit leeren Tellern üben mussten, war schon am Vortag vieles vorbereitet worden. Die Servietten waren gefaltet, Gläser und Besteck poliert. Es konnte also losgehen.
Es gab einen (nicht echten) feierlichen Anlass, der dazu geeignet war Toasts auszubringen, zwischen den Gängen zu plaudern und dabei wichtige Regeln kennenzulernen. Welches Besteck, in welcher Reihenfolge, die Serviette wo ablegen, wie öffnen? Was sagt man, wenn man einen Toast ausbringt? Von wo aus wird serviert oder abgeräumt?
Das waren ganz praktische Fragen, aber letztlich ging es darum, wie man miteinander umgeht. Wie man peinliche Situationen für sich und vor allem auch für andere vermeidet. Es ging also eigentlich um den Umgang mit Menschen. Und dass Knigges Werk „Über den Umgang mit Menschen“ fast genauso klingt, ist kein Zufall.
Mit Diplom
Zum Abschluss gab es dann noch etwas ganz Echtes zu feiern: ein Knigge-Diplom. Zuvor musste jeder Schüler noch einige Fragen rund um das Benehmen bei Tisch beantworten. Eine richtige kleine Prüfung.
Die Schüler waren zufrieden, Frau Nopper und Frau Kappis, die die Idee dazu hatte, ebenso und ab sofort freuen wir uns auf einen besonders zivilisierten Umgang beim Mittagessen in der Mensa.
Der Blick in die Vergangenheit und insbesondere in die jüngere deutsche ist Teil des Geschichtsunterrichts am Gymnasium Panketal. Aber nicht nur dort. Das Thema Nationalsozialismus steht seit vielen Jahren auch in Projektwochen der 10. bis 12. Klassen im Vordergrund; so auch in diesem Jahr insbesondere für die Schüler unserer 10. Klassen. Die Gedenkstätte Sachsenhausen spielte und spielt dabei für unsere Gymnasiasten eine besondere Rolle. Während mehrtägiger Exkursionen beschäftigten sie sich in vorangegangen Jahren exemplarisch mit diesem Lager, lernten durch Einzelschicksale Grundsätzliches und lernten so Ursachen, Abläufe und Auswirkungen auf einzelne, Gruppen und Länder zu verstehen (mehr s.u.).
Zum Engagement des Gymnasiums Panketal gehört auch die Teilnahme am Holocaust-Gedenktag in der Gedenkstätte Sachsenhausen. In diesem Jahr fand das Gedenken dabei in anderen, beeindruckenden Formen statt. Zum einen entstand der Film „Ich schreibe einen Namen“ in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte. Zum anderen hatten einige Schüler der 11. und 12. Klasse die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt mit Inge Auerbacher ins Gespräch zu kommen. Ein Bericht und Fotos sind daraus entstanden:
Am 27. Januar standen wir, Canan aus der 11. Klasse und Carl aus der 12. Klasse, ein wenig aufgeregt vor der Pforte des Auswärtigen Amtes. Fünf weitere Schüler dieser Klassenstufen saßen wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt auch mit einer gewissen Nervosität behaftet vor ihrem Computer zuhause. Sie sollten online dem Gespräch beitreten, da aufgrund der Pandemie nicht alle vor Ort sein durften. Wir wurden schließlich zum Saal begleitet und warteten dort auf die Person, die heute im Fokus stehen würde, nämlich die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher.
Sie wurde 1942 im Alter von 7 Jahren aufgrund ihres jüdischen Glaubens zusammen mit ihren Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort verbrachte sie 3 Jahre, die geprägt waren von Hunger, Folter, Angst und der Ungewissheit, wie es weitergeht. Sie und ihre Eltern konnten jedoch am 8. Mai 1945 von der Roten Armee rechtzeitig befreit werden. Ein Jahr später emigrierte ihre Familie nach New York. In den USA verfasste sie 6 Bücher über ihre Geschichte und nahm an einer Vielzahl von Gedenkveranstaltungen weltweit teil. Vor unserem Gespräch hielt sie eine sehr ergreifende Rede im Bundestag, in der sie vor dem erstarkenden Antisemitismus in der Welt und auch in Deutschland warnt.
Während des Gesprächs konnten wir verschiedenste Fragen an sie stellen. Im Vordergrund stand das Problem, wie die Erinnerungskultur in der Zukunft ohne Zeitzeugen aussehen könnte. Hierzu erzählte sie uns von einem 3D-Projekt, das es mit Hilfe künstlicher Intelligenz möglich machen soll, in der Zukunft verschiedenste Fragen an ein Hologramm von ihr zu stellen. Besonders eindrücklich empfanden wir außerdem ihre Feststellung „Jeder Mensch ist frei zwischen Gut und Böse zu wählen“. Mit diesen Worten beschreibt sie auch die Verantwortung der jungen Generationen hinsichtlich des Gedenkens an den Holocaust und der Verhinderung von Hass, Ausgrenzung und Gewalt in unserer Gesellschaft.
Für uns werden ihre Worte auf jeden Fall lange in Erinnerung bleiben und wir sind äußerst dankbar für diese besondere Erfahrung. (Carl, Klasse 12)
Eine gewagte These, das ist klar. Aber die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs hatten in ihrer Projektwoche die Möglichkeit, auch diese kritisch zu prüfen.
Projektwoche 11. Klasse – Stadtentwicklung
Was liegt bei diesem Thema näher als die beiden Städte, Bernau und Berlin, genauer zu betrachten und dabei Besonderheiten, Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten herauszufinden.
Am Anfang stand – natürlich – die Aufgabe sich in verschiedenste Unterthemen einzuarbeiten. Dabei ging es um weit zurückliegende, aber auch aktuelle Prozesse der Stadtentwicklung. Expertenvorträge und eine Exkursion ins nahe Bernau rundeten die Projektwoche ab. An ihrem Ende gab es nicht nur prall mit allerlei geografischen Termini gefüllte Schülerköpfe, sondern auch eine gelungene Präsentation im Kursraum.
Fotos und Berichte gibt es natürlich auch:
Wie sieht Stadtplanung heute aus? Ein Expertenvortrag ermöglichte interessante Einblicke
Am Dienstag hatten wir Besuch von Herrn Hanczuch als Stadtplaner vom Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Nachdem er uns den Beruf und Aufgabenbereich eines Stadtplaners im Allgemeinen vorgestellt hatte, haben wir einige Beispiele für aktuelle Problemstellungen erhalten. Die Frage „Wie teuer ist es, ein Kindergarten für ca. 80 Kinder zu bauen?“ stand im Raum. Na, was denken Sie – wie viel würde man wohl bezahlen?
500 Tausend? 1 Millionen? Nein, ganze 3 bis 5 Millionen Euro bezahlt man, um eine einzige Kita zu errichten. Allein die Renovierung eines Innenhofs kostet rund 1,5 Millionen Euro.
Ich hoffe es geht Ihnen jetzt besser, wo Sie nun wissen, wofür Steuergelder benutzt werden!
Desweitern sprachen wir über aktuelle Entwicklungen, wie die sogenannte „Segregation“. Kurz gesagt beschreibt Segregation den Prozess, wenn bestimmte tendenziell homogene Gruppen in einem Umfeld leben. Zum Beispiel fühlen sich Menschen mit Migrationshintergrund unter den eigenen Leuten wohler.
Abschließend besprachen wir die aktuellen Entwicklungen in der Stadtentwicklung wie die Suburbanisierung oder Reurbanisierung. Sie denken sich vielleicht gerade „Gesundheit, bitte was?“. Spoiler- ich habe genau das Gleiche gedacht.
Am Beispiel von Marzahn-Hellersdorf konnte man sehr gut erfassen, vor welchen Herausforderungen Stadtplaner und Politiker stehen. Massiven Leerstandsproblemen zu Beginn der 2000er steht heute beispielsweise akuter Wohnraummangel gegenüber. Schulen und Kitas, die lange nicht gebraucht wurden, müssen nun schnell gebaut werden.
Insgesamt war es ein sehr gelungener und lehrreicher Tag, der tatsächlich sehr hilfreich war. Auch rund um das Thema Studium und Berufswahl ergaben sich viele interessante und hilfreiche Einblicke, die viele von uns und auch unsere Projektwoche vorangebracht haben. (Bennet)
Exkursion nach Bernau – Bericht
Projektwoche Stadtentwicklung Klasse 11
Am Donnerstag haben wir eine Exkursion nach Bernau unternommen. Uns wurde die mittelalterliche Stadtentwicklung von Bernau und die Verteidigungsanlagen der Stadt erläutert. Die Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und die erste Gruppe wurde an der Stadtmauer entlanggeführt und durfte danach am Bernauer „Steintor“ mit der Armbrust schießen. Wir haben auf dem Weg dorthin gelernt wie man Städte verteidigte und angriff. Die zweite Gruppe wurde ins „Henkerhaus“ geführt. Ihnen wurde ein Vortrag über das Mittelalter in den verschiedensten Aspekten gehalten. Die Gesellschaft, Rechte (v.a. Stadtrechte) und Bestrafungen standen im Mittelpunkt. Dann tauschten die beiden Gruppen und stießen später auf dem Weg wieder zusammen. Danach hatten wir eine Stadtführung und diesmal erzählte uns ein Zeitzeuge, der in der DDR Architekt war, wie die Regierung der DDR plante die Innenstädte zu überformen und zu verändern. Es ging dabei viel um Plattenbauten, wie sie hergestellt, wo sie eingesetzt und wie sie aufgebaut wurden. Auch wie die Innenstadt aussehen sollte und wie man das umgesetzt hat, wurde uns erklärt.
An diesem Tag haben wir viel über die Stadtentwicklung in Bernau und generell in Deutschland gelernt. Auch über die Zeit des Mittelalters und später auch in der DDR hat man sehr viele neue Informationen erhalten, die man vielleicht noch nicht kannte. Den Vorträgen zuzuhören und auch das Schießen mit der Armbrust hat Spaß gemacht. (Leander, Kl. 11)
Das passt nicht so ganz zusammen? Nur scheinbar, denn schließlich lautete das Hauptthema einer Projektgruppe
Werte in Deutschland und anderswo
Und so wanderte der Blick der Teilnehmer je nach Interessenlage in die Türkei, nach Argentinien und Brasilien, nach Russland oder nach Frankreich. Und dabei ging es auch um Religion, sodass der Besuch einer Moschee in Berlin nicht nur eine schöne Abwechslung war, sondern auch den Horizont in vielerlei Hinsicht erweitern konnte. Hier und da entstanden verschiedene Präsentationen und auch ein Quiz; wer sein Wissen also einmal prüfen will, wende sich einfach an die Projektteilnehmer.
Die folgenden Schülerbeiträge zu Tango und Moschee geben einen kleinen Einblick in das Erlebte: