Topographie des Terrors – ein Exkursionsbericht

Veröffentlicht am im Schuljahr 2023/2024

Geschichtsunterricht vor Ort

Am 20.11.2023 machte sich die Klasse 10b in Begleitung des Klassenlehrers Herrn Dr. Cyprian auf den Weg zum „Dokumentationszentrum Topographie des Terrors“ in der Nähe des Potsdamer Platzes.

Nach einigen Problemen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fanden wir uns etwas verspätet um 10:44 Uhr am Treffpunkt ein, dennoch waren alle motiviert. Das Thema des Seminars, an dem wir teilnahmen, lautete „Die arische Volksgemeinschaft“.

Die Ausstellung

Einführung durch den Guide
Einführung durch den Guide

Unser Guide Herr Gerhard begann mit einem kurzen Übersichtsvortrag inklusive einer Bildanalyse. Dann gingen wir nach oben in die dort wie ein Buch aufgebaute Ausstellung, um uns die wichtigsten Aspekte und Kapitel des Naziterrors genauer anzusehen und erste Fragen zu klären. Unter anderem auch die, warum das Museum denn Topographie des Terrors heißt. Das liegt daran, dass während des Dritten Reichs Weltkrieg in einigen Gebäuden auf diesem Gelände an der heutigen Niederkirchnerstraße der Naziterror einschließlich des Holocausts organisiert worden war: in der Zentrale der Geheimen Staatspolizei, in der Reichsführung SS, im Sicherheitsdienst (SD) der SS und im Reichssicherheitshauptamt. Nach dem Krieg waren von diesen Institutionen nur noch Ruinen übrig, aber man wollte an diesem Ort (= topos) trotzdem an die vergangenen Verbrechen erinnern.

aufmerksame Zuhörerin
aufmerksame Zuhörerin

Wir analysierten hier ein einige Bilder und gingen einigen Fragen nach, z.B.: „Wer von den abgebildeten Menschen auf dem Bild wusste im betreffenden Moment, dass er fotografiert wurde? Was muss dem Fotografen durch den Kopf gegangen sein, kurz bevor er den Auslöser drückte?“

 

Detailbetrachtungen

vor der Präsentation kommt die Analyse
vor der Präsentation kommt die Analyse

Den Anfang der zweiten Hälfte machte eine Fragerunde, um die während der Pause aufgekommenen Fragen zu beantworten. Dann bekamen wir zwei Seiten eines Dokuments der Nazis von 1942, welches die Ermordung von Menschen über fünf Monate hinweg akkurat auflistete. Das Dokument zeigte, dass die Nazis im Laufe der Zeit brutaler wurden, was das Morden betraf, denn die Zahl, welche am Ende des Dokuments abgedruckt war, hatte sich im Vergleich zum Anfang um einiges vervielfacht. Schließlich wurden wir dann auch selbst aktiv. In Gruppenarbeit hatten wir eine halbe Stunde Zeit, uns in der bereits erwähnten Ausstellung zu bewegen. Unser Arbeitsauftrag lautete, jeweils zwei Ausstellungsstücke (Fotos, Plakate usw.) zu finden, die zeigen und erklären können, was die Nazis getan haben, um die Menschen zur Beteiligung an den Massenmorden zu motivieren. Dann werteten wir alle gemeinsam die herausgesuchten Ausstellungsstücke aus.

Bildanalyse
Bildanalyse

Zurück im Seminarraum analysierten wir ein NS-Propaganda-Plakat zur sogenannten „Euthanasie“: Man kann daran erkennen, wie geschickt die Nazis die Vorurteile und Ängste der Menschen nutzten, um ihre Ziele zu erreichen. Zum Abschluss zeigte uns Herr Gerhard einen Filmausschnitt aus dem NS-Film „Triumph des Willens“. Zu sehen waren u.a. Ausschnitte über einen NSDAP-Reichsparteitag in Nürnberg. Auch hier erkannten wir die einerseits subtilen, oft aber auch plumpen Tricks zur Massenmanipulation und Verherrlichung der Nazi-Ideologie.

Resümee

Zeit zur individuellen Auseinandersetzung
Zeit zur individuellen Auseinandersetzung

Pünktlich um 15 Uhr endete das Seminar, in dem wir viel über dieses interessante, aber auch sehr komplexe Thema erfahren haben. Wir fanden, dass diese knapp fünf Stunden tatsächlich eine zu kurze Zeit waren, um dieses Thema vollständig zu bearbeiten, aber es hat uns sehr gut zu einem besseren Verständnis des Naziterrors verholfen und außerdem sehr gut an unseren Geschichtsunterricht angeknüpft. Am Ende sind wir uns alle sicher, dass so etwas wie der Holocaust nie wieder passieren darf!

Kleoly Hoppe, 10b

mehr Infos zur Ausstellung gibt es hier: Topographie des Terrors