Mephistopheles schenkt ein & Antigone verkauft Karten
Veröffentlicht am im Schuljahr 2013/2014
Das erlebt man nicht alle Tage: Goethes Mephistopheles reicht freundlich Getränke an Gäste, ohne Hintergedanken, ohne List und Tücke. Sophokles` Antigone verteilt frei von Gram und Wut die Eintrittskarten und Hamlet, nun, der lungert am Klavier herum.
All das war noch nicht Teil unserer dramatischen Darstellung mit dem Titel
Theatergeschichte(n)
sondern ganz zu Beginn des Abends, als die ersten Gäste eintrudelten und sich auf einen interessanten und abwechslungsreichen Abend freuten.
Der wurde ihnen dann von den Teilnehmern des Seminarkurses Darstellendes Spiel durchaus geboten – Theaterkenner und auch -laien kamen auf ihre Kosten. Die jungen Schauspieler führten nicht nur prägnante Szenen verschiedenster Theaterstücke auf, sondern ließen die Gäste in kurzen und kurzweiligen Wortbeiträgen an ihrem mittlerweile umfangreichen Theaterwissen teilhaben.
So dürften die teilnehmenden Schüler unter den Gästen nun einiges über die antike Tragödie, das Elisabethanische Theater oder Goethes Faust gelernt haben. Die regelmäßigen Theatergänger hingegen fühlten sich wohl an verschiedenste Theaterbesuche erinnert und waren von den darstellerischen Leistungen ebenso beeindruckt wie die „Seltengänger“.
Dass nicht jeder Auszug nur Heiterkeit auslöste, lag durchaus am Stoff selbst: Wer streitet sich schon gern mit einem Diktator, der den Begriff Hybris zwar nicht kennt, aber lebt, wer findet es schon lustig, ewig zu studieren und doch nichts zu wissen?
Am meisten erheiterte dann doch die erfrischend gespielte Szene aus Becketts „Warten auf Godot“. Das Absurde des Stücks sprach die Besucher ganz offensichtlich an, vielleicht fühlten sich Schüler/Lehrer auch an die eine oder andere Unterrichtsstunde erinnert…
Ein gelungener Abend war es allemal, wir gratulieren den Darstellern zu ihren Leistungen und danken Frau Gladigau für die Betreuung; es war schön, mit Euch auf Godot zu warten :-)
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