„Warten auf Godot“ machen wir bestimmt beim nächsten Mal ;-)
Veröffentlicht am im Schuljahr 2021/2022
Schule ist wie Theater und Theater ist wie Schule.
Diese Aussage hat nicht nur Glückskeksspruchpotenzial, sondern weist auch auf etwas Wichtiges hin: Ohne kreatives Chaos macht beides – Schule und Theater – keinen Spaß. Insofern erwies es sich als großartige Idee, Chaos, Individualismus und Gemeinschaftssinn, also alles, was einer Schultheatertruppe innewohnt, gleich mal auf die Bühne zu bringen.
So durften die Zuschauer, scheinbaren und lebhaften Theaterproben ebenso beiwohnen wie gelungen inszenierten Szenen aus Shakespeares „Romeo und Julia“. William hätte sich sicherlich sehr gefreut, den kreativen Umgang mit seinem Stück zu erleben. (Schließlich hat er sich ja auch sehr fleißig an einem antiken Stoff bedient, um sein berühmtes Stück zu verfertigen.) Und auch das Stück im Stück ist ja Shakespeare-Kennern nicht unvertraut.
Was konnten wir in dem witzig-unterhaltsam inszenierten Stück erleben?
Nun, wir wurden Zeugen, wie sich eine Schultheater-AG abmüht, ein Stück auszuwählen, die Rollen zu verteilen, zu proben und schließlich zu einer erfolgreichen Theatertruppe zusammenzuwachsen.
Natürlich gab es die passenden typoi: die gleichermaßen genervte wie geduldige Regisseurin aka DS-Lehrerin, den selbstverliebten Nerd, der natürlich die Hauptrolle haben möchte und weiß, welches Stück wahrhaftig (für ihn) geeignet wäre, ein Pärchen, das noch keines ist, aber schon für einander bestimmt ist, eine dazugehörige Kupplerin, die ihr ganz persönliches Süppchen kocht und noch ein paar pubertierende Jungs, die schon mal die berüchtigte männliche Toxizität (das schicke, trendige Fremdwort musste noch untergebracht werden ;-) ) üben wollen…
Im Zusammenspiel ergab sich aber im Stück und als Stück eine gelungene Mischung durch Modernisierung, Ergänzung um leicht parodistische Elemente und einen durchaus realistischen Blick in die Abgründe Abläufe einer Theater-AG bzw. eines DS-Kurses.
Aber wie gesagt, ohne kreatives Chaos entsteht schwerlich Neues.
Und beim nächsten Mal spielen wir dann bestimmt „Warten auf Godot“ – schade nur, dass unser forderndes Schauspielgenie dann schon mit seinem Abitur in der Tasche ganz andere Leute nerven wird.
Ein herzlicher Dank und ein großes Lob dem DS-Kurs der Klasse 12 und seiner Leiterin, Frau Gladigau und auch dem Musikkurs und Herrn Letz, die für die musikalische Umrahmung sorgten.