Berlin oder Bernau – kein großer Unterschied?

Veröffentlicht am im Schuljahr 2021/2022

Eine gewagte These, das ist klar. Aber die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs hatten in ihrer Projektwoche die Möglichkeit, auch diese kritisch zu prüfen.

Projektwoche 11. Klasse – Stadtentwicklung

Projektwoche Stadtentwicklung
Projektwoche Stadtentwicklung

Was liegt bei diesem Thema näher als die beiden Städte, Bernau und Berlin, genauer zu betrachten und dabei Besonderheiten, Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten herauszufinden.

Am Anfang stand – natürlich – die Aufgabe sich in verschiedenste Unterthemen einzuarbeiten. Dabei ging es um weit zurückliegende, aber auch aktuelle Prozesse der Stadtentwicklung. Expertenvorträge und eine Exkursion ins nahe Bernau rundeten die Projektwoche ab. An ihrem Ende gab es nicht nur prall mit allerlei geografischen Termini gefüllte Schülerköpfe, sondern auch eine gelungene Präsentation im Kursraum.

Fotos und Berichte gibt es natürlich auch:

Wie sieht Stadtplanung heute aus? Ein Expertenvortrag ermöglichte interessante Einblicke

Expertenvortrag
Expertenvortrag

Am Dienstag hatten wir Besuch von Herrn Hanczuch als Stadtplaner vom Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Nachdem er uns den Beruf und Aufgabenbereich eines Stadtplaners im Allgemeinen vorgestellt hatte, haben wir einige Beispiele für aktuelle Problemstellungen erhalten. Die Frage „Wie teuer ist es, ein Kindergarten für ca. 80 Kinder zu bauen?“ stand im Raum. Na, was denken Sie – wie viel würde man wohl bezahlen?

500 Tausend? 1 Millionen? Nein, ganze 3 bis 5 Millionen Euro bezahlt man, um eine einzige Kita zu errichten. Allein die Renovierung eines Innenhofs kostet rund 1,5 Millionen Euro.

Ich hoffe es geht Ihnen jetzt besser, wo Sie nun wissen, wofür Steuergelder benutzt werden!

Desweitern sprachen wir über aktuelle Entwicklungen, wie die sogenannte „Segregation“. Kurz gesagt beschreibt Segregation den Prozess, wenn bestimmte tendenziell homogene Gruppen in einem Umfeld leben. Zum Beispiel fühlen sich Menschen mit Migrationshintergrund unter den eigenen Leuten wohler.

Abschließend besprachen wir die aktuellen Entwicklungen in der Stadtentwicklung wie die Suburbanisierung oder Reurbanisierung. Sie denken sich vielleicht gerade „Gesundheit, bitte was?“. Spoiler- ich habe genau das Gleiche gedacht.

das hat Auswirkungen auf den Wohnungsbedarf
das hat Auswirkungen auf den Wohnungsbedarf

Am Beispiel von Marzahn-Hellersdorf konnte man sehr gut erfassen, vor welchen Herausforderungen Stadtplaner und Politiker stehen. Massiven Leerstandsproblemen zu Beginn der 2000er steht heute beispielsweise akuter Wohnraummangel gegenüber. Schulen und Kitas, die lange nicht gebraucht wurden, müssen nun schnell gebaut werden.

Insgesamt war es ein sehr gelungener und lehrreicher Tag, der tatsächlich sehr hilfreich war. Auch rund um das Thema Studium und Berufswahl ergaben sich viele interessante und hilfreiche Einblicke, die viele von uns und auch unsere Projektwoche vorangebracht haben. (Bennet)

 

 

Exkursion nach Bernau – Bericht

Projektwoche Stadtentwicklung Klasse 11

zum Glück nur kleine Teilnehmer :)
zum Glück nur kleine Teilnehmer :)

Am Donnerstag haben wir eine Exkursion nach Bernau unternommen. Uns wurde die mittelalterliche Stadtentwicklung von Bernau und die Verteidigungsanlagen der Stadt erläutert. Die Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und die erste Gruppe wurde an der Stadtmauer entlanggeführt und durfte danach am Bernauer „Steintor“ mit der Armbrust schießen. Wir haben auf dem Weg dorthin gelernt wie man Städte verteidigte und angriff. Die zweite Gruppe wurde ins „Henkerhaus“ geführt. Ihnen wurde ein Vortrag über das Mittelalter in den verschiedensten Aspekten gehalten. Die Gesellschaft, Rechte (v.a. Stadtrechte) und Bestrafungen standen im Mittelpunkt. Dann tauschten die beiden Gruppen und stießen später auf dem Weg wieder zusammen. Danach hatten wir eine Stadtführung und diesmal erzählte uns ein Zeitzeuge, der in der DDR Architekt war, wie die Regierung der DDR plante die Innenstädte zu überformen und zu verändern. Es ging dabei viel um Plattenbauten, wie sie hergestellt, wo sie eingesetzt und wie sie aufgebaut wurden. Auch wie die Innenstadt aussehen sollte und wie man das umgesetzt hat, wurde uns erklärt.

schön frisch wars draussen auch
schön frisch wars draussen auch

An diesem Tag haben wir viel über die Stadtentwicklung in Bernau und generell in Deutschland gelernt. Auch über die Zeit des Mittelalters und später auch in der DDR hat man sehr viele neue Informationen erhalten, die man vielleicht noch nicht kannte. Den Vorträgen zuzuhören und auch das Schießen mit der Armbrust hat Spaß gemacht. (Leander, Kl. 11)