Projektwoche im Fach Geschichte

Veröffentlicht am im Schuljahr 2011/2012

Gedenkstätte Sachsenhausen Präsentation Gymnasium Panketal Geschichte mal anders

Bei frischen Temperaturen und mit vielen Fragen machten wir, die beiden 10. Klassen des Gymnasiums Panketal, uns auf den Weg nach Oranienburg.

Unser Ziel war die Gedenkstätte Sachsenhausen und das Haus Eicke, in dem wir wohnen sollten. Wir blieben drei Tage, in denen wir Wissen über die NS-Zeit teilten (oder es uns erarbeiteten), Fragen beantworteten und mit den sogenannten Teamern diskutierten. Zum einen fanden wir viel über das ehemalige Konzentrationslager heraus, aber wir lernten auch Einzelheiten über das NS-Regime, die nicht unbedingt in Geschichtsbüchern erwähnt werden.

Zudem setzten wir uns auch mit Vertretern des NS- Regimes auseinander. Naheliegend war hier natürlich der ehemalige Herr des Hauses und der Häftlinge: Theodor Eicke.

Und nun, Montag früh, bei der Abfahrt, kamen die ersten Zweifel, denn wir sollten unter dem Dach dieses Hauses schlafen. Heute ist die Villa eine nette, kleine Jugendherberge… Aber trotzdem, das Haus wurde von Häftlingen erbaut, hier hat Theodor Eicke mit seiner Familie gelebt, führende Nazis waren hier zu Gast… Das waren Zweifel, die viele beschäftigten, denn das Grauen ist zwar nicht mehr sichtbar, das war uns klar, aber man spürt es doch.

In den drei Tagen voller Projekte stellten wir uns folgende Frage: Wie es überhaupt möglich gewesen ist für einen durchschnittlichen Mann oder sogar einen mit krimineller Vergangenheit, eine so einflussreiche und wichtige Rolle im NS-Regime zu bekleiden. Was bringt einen Mensch dazu, derart skrupellos zu sein? Häftlinge derart zu quälen? Aufgrund seiner Erfahrungen im jungen Alter (Inhaftierung, Aufwachsen in bildungsfernem Milieu) kann vermutet werden, dass Eicke nie ein Gewissen und soziales Verhalten entwickeln konnte.

Nach den drei Tagen waren wir alle voller Respekt und Ehrfurcht vor den Gefangenen und den Widerständlern dieser Zeit. Wir waren aber auch froh, wieder Abstand zu den Geschehnissen und den Gräueltaten zu bekommen. Abstand hilft auch, das Wissen zu verarbeiten, manches kritischer zu betrachten oder überhaupt über die Vergangenheit nachzudenken… Probleme der heutigen Zeit, gerade in Bezug auf Neo-Nazis, kritischer zu beäugen. (Ch. von Kolpinski, Klasse 10b)

Hier gibt es auch wieder einige Fotos: