Holocaust-Gedenktag

Veröffentlicht am im Schuljahr 2021/2022

Der Blick in die Vergangenheit und insbesondere in die jüngere deutsche ist Teil des Geschichtsunterrichts am Gymnasium Panketal.  Aber nicht nur dort. Das Thema Nationalsozialismus steht seit vielen Jahren auch in Projektwochen der 10. bis 12. Klassen im Vordergrund; so auch in diesem Jahr insbesondere für die Schüler unserer 10. Klassen.
Die Gedenkstätte Sachsenhausen spielte und spielt dabei für unsere Gymnasiasten eine besondere Rolle. Während mehrtägiger Exkursionen beschäftigten sie sich in vorangegangen Jahren exemplarisch mit diesem Lager, lernten durch Einzelschicksale Grundsätzliches und lernten so Ursachen, Abläufe und Auswirkungen auf einzelne, Gruppen und Länder zu verstehen (mehr s.u.).

Zum Engagement des Gymnasiums Panketal gehört auch die Teilnahme am Holocaust-Gedenktag in der Gedenkstätte Sachsenhausen.
In diesem Jahr fand das Gedenken dabei in anderen, beeindruckenden Formen statt. Zum einen entstand der Film „Ich schreibe einen Namen“ in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte.
Zum anderen hatten einige Schüler der 11. und 12. Klasse die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt mit Inge Auerbacher ins Gespräch zu kommen. Ein Bericht und Fotos sind daraus entstanden:

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Der Holocaust-Gedenktag im Auswärtigen Amt

Am 27. Januar standen wir, Canan aus der 11. Klasse und Carl aus der 12. Klasse, ein wenig aufgeregt vor der Pforte des Auswärtigen Amtes. Fünf weitere Schüler dieser Klassenstufen saßen wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt auch mit einer gewissen Nervosität behaftet vor ihrem Computer zuhause. Sie sollten online dem Gespräch beitreten, da aufgrund der Pandemie nicht alle vor Ort sein durften. Wir wurden schließlich zum Saal begleitet und warteten dort auf die Person, die heute im Fokus stehen würde, nämlich die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher.

Sie wurde 1942 im Alter von 7 Jahren aufgrund ihres jüdischen Glaubens zusammen mit ihren Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort verbrachte sie 3 Jahre, die geprägt waren von Hunger, Folter, Angst und der Ungewissheit, wie es weitergeht. Sie und ihre Eltern konnten jedoch am 8. Mai 1945 von der Roten Armee rechtzeitig befreit werden. Ein Jahr später emigrierte ihre Familie nach New York. In den USA verfasste sie 6 Bücher über ihre Geschichte und nahm an einer Vielzahl von Gedenkveranstaltungen weltweit teil. Vor unserem Gespräch hielt sie eine sehr ergreifende Rede im Bundestag, in der sie vor dem erstarkenden Antisemitismus in der Welt und auch in Deutschland warnt.

Während des Gesprächs konnten wir verschiedenste Fragen an sie stellen. Im Vordergrund stand das Problem, wie die Erinnerungskultur in der Zukunft ohne Zeitzeugen aussehen könnte. Hierzu erzählte sie uns von einem 3D-Projekt, das es mit Hilfe künstlicher Intelligenz möglich machen soll, in der Zukunft verschiedenste Fragen an ein Hologramm von ihr zu stellen. Besonders eindrücklich empfanden wir außerdem ihre Feststellung „Jeder Mensch ist frei zwischen Gut und Böse zu wählen“. Mit diesen Worten beschreibt sie auch die Verantwortung der jungen Generationen hinsichtlich des Gedenkens an den Holocaust und der Verhinderung von Hass, Ausgrenzung und Gewalt in unserer Gesellschaft.

Für uns werden ihre Worte auf jeden Fall lange in Erinnerung bleiben und wir sind äußerst dankbar für diese besondere Erfahrung. (Carl, Klasse 12)

Fotos findet man hier: Fotos Treffen Inge Auerbacher, Außenministerin Baerbock und Schüler des Gymnasiums Panketal.

An dieser Stelle möchten wir den beteiligten Schülern und Herrn Rüger für ihr Engagement zum Holocaust-Gedenktag recht herzlich danken.

Hier finden sich Berichte zu vorangeganenen Projektwochen und Holocaust-Gedenktagen:

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