Aus Geschichte und Geschichten lernen – Projektwoche
Veröffentlicht am im Schuljahr 2019/2020
Um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Das tun wir nicht nur im alltäglichen Geschichtsunterrichts, sondern zum Beispiel auch während einer Projektwoche.
Während im letzten Schuljahr unsere 10. Klassen im Sommer die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen besuchten, nutzte der aktuelle Jahrgang der Klassen 10 die letzte Januarwoche.
Der hier folgende Schülerbericht ermöglicht einen kleinen Einblick:
Exkursion zur Gedenkstätte Sachsenhausen
Am 27. Januar 2020 sind die zehnten Klassen auf eine dreitägige Exkursion in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen gefahren.
Direkt nach der Ankunft in der Jugendherberge „Haus Szczypiorski“, die als Dienstvilla des Inspekteurs der Konzentrationslager Theodor Eicke fungierte und heute nach dem polnischen Schriftsteller Andrzej Szczypiorski benannt ist, welcher Insasse des KZ Sachsenhausens war, bekamen wir eine Einführung in das Thema Sachsenhausen und einen Ausblick in die kommenden Tage.
Danach gingen wir auf direktem Wege zur Gedenkveranstaltung auf dem Gelände des KZ. Am 27. Januar, dem internationalen Holocaust-Gedenktag, wird auch in Sachsenhausen der Opfer des NS-Regimes gedacht. Nachdem die knapp 200 Teilnehmenden, unter ihnen Politiker und Botschafter, Platz genommen hatten, begann die Gedenkveranstaltung mit einer musikalischen Einführung. Außerdem hörten wir eine Rede des Direktors der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll. Im Anschluss dazu erzählte Carmen Lange, die Leiterin der Gedenkstätte Belower Wald, etwas über den Todesmarsch, wobei sie von einigen Schülern der Klassenstufe 10 durch das Lesen von Erinnerungsberichten unterstützt wurde. Daraufhin begaben wir uns zur „Station Z“, in der früher Öfen für die Verbrennung von Leichen standen. Dort gedachte die Landtagspräsidentin Brandenburgs, Frau Prof. Ulrike Liedtke, mit einer Rede der Todesmarsch-Opfer, worauf Schüler der 10. Klasse Namen einiger Verstorbener verlasen.
Am nächsten Tag nahmen wir an einer Führung durch das ehemalige KZ Sachsenhausen teil, wo wir in erhaltenen Baracken und Museen gesehen haben, wie grausam die Bedingungen für die Häftlinge gewesen seien müssen. Wir gingen zudem auch auf die Täterperspektive ein und versuchten uns ein Bild von ihren Handlungsmotiven zu machen. Am letzten Tag nahmen wir an einem Seminar zum Thema Weiterführung des KZ in der Nachkriegszeit als
sowjetisches Speziallager teil.
Wir, die Vertreter der 10. Klasse sind dankbar für all die Einblicke, die wir im Rahmen der Veranstaltung erhalten haben. Sie hat den Sinn solcher Gedenkstätten und -tage sehr deutlich gemacht.